Unterstützung durch Hypnose für stotternde Menschen
In der Bundesrepublik gibt es ca. 830.000 sprechflussgestörte Menschen, meistens sind es Stotterer. Die inneren Qualen eines Stotterers zeigen sich nach außen an seinen muskulären Verspannungen und Verkrampfungen, den Zuckungen seines Mundes, seiner Augen und Augenbrauen, seines ganzen Gesichts, den Verdrehungen des Halses und seines ganzen Oberkörpers beim Versuch zu sprechen. Bauchmuskeln und Zwerchfell verkrampfen sich, alles ist begleitet von Gefühlen der Scham, der Angst, Enge und Ohnmacht.
All dies kenne ich aus eigener Erfahrung.
Ich weiß, welche Qualen ein Mensch, der stottert, durchmachen muss, wenn er in der Schule mit dem Vorlesen an der Reihe ist. Soviel Peinlichkeit, Angst, Tränen und Scham. Entweder Du wirst sowieso übersprungen, weil der Lehrer Dich nicht quälen will, wodurch Du stigmatisiert bist oder Du sollst vorlesen und quälst Dich von Wort zu Wort, wodurch Peinlichkeit und Scham die gesamte Klasse ergreifen.
Der Horror pur, wenn das Telefon klingelt: Entweder ich warte einfach, bis es aufhört zu klingeln oder: Ich nehme den Hörer ab und will, aber kann nicht sprechen. Es ist eine Qual mit Symptomen eines Panikanfalls, ohne dass der Mensch am anderen Ende der Leitung weiß, was überhaupt los ist. Was er hört ist: NICHTS
Dieser fragt erst verwundert, doch bald genervt: "Hallo? Hallo? Ist da jemand?"
Wenn das Gegenüber aufgelegt hat, ist der Stotternde am Schwitzen und voller Tränen.
Ein Mensch kommt mit angeborenen Fähigkeiten zur Welt.
Er lernt diese Fähigkeiten durch Training und unbewusste Konditionierung zu nutzen. Er lernt sprechen, gehen, kauen und schreiben, ohne sich bewusst zu sein, welche Mechanismen genau dabei wirksam sind. Das Kind lernt, Laute zu erzeugen, ohne darauf zu achten, welche Leistungen seine Kehle vollbringen muss. Es lernt, Worte zu formen, ohne zu wissen, welche Muskeln und Nerven beteiligt sind.
Alle, die fließend sprechen,
wissen nicht, wie sie fließend sprechen. Sie sprechen einfach. Fließendes Sprechen passiert wie das meiste in unserem Leben unbewusst. Selbst wenn wir gedanklich bewusst vorformulieren, fließen uns die Worte aus dem Mund, ohne dass wir darüber nachdenken müssen. Stimmbildung und Sprechen sind beim normalen fließenden Sprechen unbewusste Handlungen.
Stottern entsteht durch eine bewusste Kontrolle der normalerweise automatischen unbewussten Koordination des Sprechens. Folglich können sprechflussgestörte Menschen nur durch eine Neu-Arrangierung des Unterbewusstseins geheilt werden. Alle anderen Methoden wie Sprechtechnik, Sprachausbildung (Logopädie) und Entspannungstherapien können nur Hilfestellung geben, aber nicht heilen.
Aufmerksam sollte man hinschauen,
welche verborgenen oder verdrängten Gefühle auch dem Stottern zugrunde liegen. Hintergrund sind häufig auch hier Selbstwertproblematiken. Die Angst, etwas Falsches oder Verbotenes zu sagen oder überhaupt etwas zu sagen. Die Angst, im Mittelpunkt zu stehen, wenn der Satz nicht weiter geht, der für andere so klar ist, macht alles noch schlimmer und die Qual wird noch größer, wenn es in die nächste angstbesetzte Situation geht.
Da ich mich selbst als Kind häufig in der Vermittlerrolle zwischen meinen Eltern befunden habe, beide sehr geliebt habe und einfach nur wollte, dass sich auch beide gegenseitig lieb haben - so wie es jedes Kind möchte -, habe ich mit jeder Unterstützung des einen Elternteils den anderen verletzt. Allein mit der Bewusstmachung dieses inneren Konflikts und mit der Ausheilung der unbewussten zugrundeliegenden Gefühle wie auch mit dem von Jahr zu Jahr allmählich gestiegenen Selbstvertrauen trat das Stottern in den Hintergrund.
Natürlich hatte auch ich als Kind Sitzungen bei einem Logopäden. Und natürlich war während der Sitzungen mit ihm, der mir geduldig und verständnisvoll Sprech- und Atemtechniken beigebracht hat, das Sprechen nie ein Problem. Ich konnte längere Texte fließend vorlesen. Das hat sich sofort geändert, wenn er weg war und die nächste angstbesetzte Situation gewunken hat. Das zeigt, dass die physiologische Funktionalität meiner Sprech- und Atemfähigkeit natürlich gegeben war und dass die Ursache weitaus tiefer liegen musste.
Heute traue ich mir zu, Vorträge vor bis zu hundert Menschen zu halten und mich sogar jedesmal auf diese Herausforderung, im Mittelpunkt zu stehen, zu freuen.
Und auch hier zeigt sich:
Hypnose ist ein hochwirksame Methode,
um bei sprechflussbezogenen Störungen effektiv zu helfen.
Logopädische Wachtherapie-Verfahren sind nicht zielführend, sind lediglich symptomorientiert und kratzen bloss an der Oberfläche des Problems. Eine hypnotherapeutische Intervention geht weitaus tiefer, behandelt zugrundeliegende Gefühle, wegen der man sich nicht frei äußern kann und die damit zusammenhängende Selbstwertproblematik.
Auch hier gilt:
Zuerst aufräumen (Auflösende Hypnose), dann aufhellen (Suggestionshypnose)
Hypnose Niels Voges
Heilpraktiker für Psychotherapie
Auflösende und therapeutische Hypnose
in Göttingen, Alfeld und Umgebung