Was ist Hypnose?
Hypnose ist als tiefer Entspannungszustand zu beschreiben, währenddessen wir sehr weit in unser Inneres eintauchen können und an unsere Gefühle und inneren Bilder herankommen, mit denen wir während der hypnotischen Trance arbeiten können, sie verändern, neu bewerten und gestalten.
Wenn wir nur reden, Probleme rational erörtern und mit dem Verstand Lösungen erarbeiten, erzielen wir in der Therapie und in der Verwirklichung von gesteckten Zielen weitaus weniger an Kraftzuwachs und Linderung als wenn wir zusätzlich oder ausschließlich mit Hypnose arbeiten. Denn rational sind die Probleme und ihre Lösungen meistens klar, in der Hypnose tauchen wir stattdessen in die zugrunde liegenden Emotionen ein und packen sie damit bei der Wurzel.
Was eigentlich ist Hypnose und was ist sie nicht?
Der durch die Hypnose aktivierte Zustand wird auch Trance genannt. Die Evolution hat Tier und Mensch mit der Fähigkeit ausgestattet, natürliche Trance-Zustände zu erzeugen. Wir alle kennen sie: Eine Katze, die stundenlang vor einem Mauseloch sitzt, befindet sich in einem Trance-Zustand, ebenso Künstlerinnen, Musiker oder Handwerkerinnen, die sich im Prozess ihrer natürlichen Kreativität befinden. Unsere Aufmerksamkeit ist im Zustand der Trance fokussiert, ähnlich wie in dem Zustand während einer Meditation. Bestimmte Hirnareale sind aktiv, während andere Areale sich im Ruhezustand befinden, was sich durch Gehirnscans während der Trance nachweisen lässt.
In dem durch die Hypnose eingeleiteten Zustand der hypnotischen Trance machen wir uns diese Fähigkeit zunutze, indem wir den Fokus vom Außen in Deine innere Welt lenken.
Hypnose ist ein wunderschöner Zustand der tiefen Entspannung.
Hypnose ist ein Zustand des verminderten Außen-Bewusstseins. Anstatt nach außen geht der Fokus nach innen, sodass wir unbewussten Inhalten erlauben können, an die Oberfläche zu gelangen. Der Zugang zu inneren Bildern, verschütteten Erinnerungen, Ängsten und Wünschen ist im Zustand der Hypnose besonders einfach, da der kognitive Filter zumindest zeitweise umgangen wird. Viele Menschen glauben, in der Hypnose sei man weggetreten oder gar bewusstlos. Das Gegenteil ist jedoch der Fall.
Im Zustand während einer hypnotischen Trance bist Du in der Lage zu sprechen, Fragen zu beantworten, innere Bilder zu beschreiben und zusammen mit mir, Deinem Begleiter, schauen wir uns Deine inneren Erlebniswelten während der Hypnose an. Ich gehe mit Dir auf Tauchstation. Der Körper befindet sich zwar in einem Zustand tiefster Entspannung, aber der Geist ist dabei vollkommen wach und klar. Wir gehen zusammen in Bereiche, welche im Alltag normalerweise unbewusst sind. Es ist vergleichbar mit dem Zustand kurz vor dem Einschlafen oder kurz nach dem Erwachen, nur dass wir diesen ausdehnen und uns seine Inhalte vergegenwärtigen. Auch ein Vergleich mit dem "Luziden Träumen" ist angebracht. In Hypnose werden wir wie im luziden Träumen die Inhalte unseres Unterbewusstseins beobachten und frei gestalten können, wir werden Fragen stellen und Lösungen finden, verankern und zielführend mit ins Tagesbewusstsein nehmen.
Hypnose ist kein starrer, unbeweglicher Zustand
Flachere und tiefere Trancezustände wechseln sich ab. Dadurch kommt es auch in der Hypnose zu einer regen Interaktion zwischen unbewussten Inhalten und der kontrollierend übergeordneten Instanz des rationalen Verstandes. Du wirst also weder schlafen noch weggetreten sein, sondern bist in der Lage - wenn Du das willst - die Hypnose jederzeit und aus eigenem Willen zu beenden.
In Hypnose ist die Aufmerksamkeit nach innen gelenkt und das Unterbewusste als die Summe aller Lebenserfahrungen aktiviert.
Gleichzeitig ist Hypnose ein alltäglicher Zustand.
In unserem menschlichen Leben wird beinahe alles von unserem Unterbewusstsein bestimmt und gesteuert.
Unser Alltag wird stark von unbewussten Verhaltensweisen und Mustern regiert. Die Einschätzungen, wie hoch der Anteil des Unterbewusstseins auf unsere alltäglichen Entscheidungen ist, liegen bei 90-98 %. Wir haben in unserem Unterbewusstsein fast alles gespeichert, was wir andauernd automatisch benutzen. Wir schreiben, wir sprechen - automatisch. Wir fahren automatisch Auto und Fahrrad und überlegen dabei nicht, ob wir jetzt lenken, treten oder balancieren müssen. Wir tun es gleichzeitig und automatisch.
In den meisten Situationen verhalten wir uns
auf eine ähnliche Art und Weise automatisch, wie wir es im Laufe unseres Lebens gelernt haben, aber es uns bei genauerem Hinsehen nicht immer hilfreich ist.
Wenn wir hin und wieder denken, wir sollten uns anders verhalten, damit es besser für uns ist - und im besten Falle sogar für unsere Mitmenschen -, es uns aber trotzdem nicht gelingt es zu ändern, dann liegt es meistens nicht daran, dass wir faul sind, sondern oft an den im Unterbewussten gespeicherten Mustern, die wir allein durch den Verstand nicht ändern können. Häufig bestehen diese unbewussten Inhalte aus früh erworbenen Prägungen: Ängsten, Unsicherheit, Bequemlichkeit, Abhängigkeit von Bewertung, geringem Selbstwertgefühl oder längst überkommenen Glaubenssätzen.
Sie blockieren uns, uns so zu verhalten, wie wir es eigentlich gerne täten und es sogar verstandesmäßig wissen, dass es so besser wäre.
Das Gute ist: Diese prägenden Muster kann man ändern und es ist gar nicht schwer.
Der größte Vorteil der hypnotherapeutischen Behandlungsmethoden
gegenüber den Wach-Therapieverfahren ist, dass während der Hypnose die kognitive Hemmung umgangen wird. Hierbei handelt es sich um eine Funktion unseres Gehirns, die dafür sorgt, dass im Wachbewusstsein die Wahnehmung von Gefühlen durch unsere Verstandesaktivität eingeschränkt wird. Die Wahrnehmung der Vielzahl von Gefühlen, die wir in uns tragen, wird gehemmt. Den meisten von uns ist klar, dass psychische Leiden und unerwünschte Verhaltensmuster auf Gefühlen beruhen und nicht auf Denkfehlern. Hypnose ist der Schlüssel, um zielgerichtet innerhalb von kurzer Zeit den Zugang zu den Emotionen herzustellen und sie nachhaltig zu verändern.
Ursachenorientiert arbeiten wir,
wenn wir in der Hypnose schauen, welche emotional belegten Situationen uns stark beeinflusst haben und in denen wir gelernt haben, so zu sein, wie wir heute sind. Eine tiefgreifende Veränderung können wir erfahren, wenn wir in der Hypnose diese Situationen neu bewerten, wenn wir uns die Zeit nehmen, die mit ihnen einhergehenden belastenden Emotionen abzureagieren und damit auflösen. Oder wenn wir beim erneuten Erleben der Situationen in der Hypnose diese auch anders bewerten. Was hat uns damals in jenen Situationen gefehlt? Wie hätten wir heute - als Erwachsener - damals reagiert, was würde es ändern, wenn wir unserem Inneren Kind, welches wir damals waren, als Erwachsener hätten beistehen können?
Lösungsorientiert arbeiten wir,
wenn wir in der Hypnose Ziele und Lösungen entwickeln, wenn wir die Inhalte unserer Wünsche und Vorstellungen über uns selbst und unsere Zukunft frei gestalten, im unendlichen Möglichkeitsraum unseres Unterbewusstseins Lösungen finden, sie dort verankern und zielführend mit ins Tagesbewusstsein nehmen.
Ganz besonders gut eignet sich eine Kombination aus ursachen- und lösungsorientierter Arbeit z.B. mit dem Verfahren der doppelten Timeline. Wir reisen in die Vergangenheit und lösen während der Regression (von lat. regredere = zurückgehen) seit Langem schlummernde Kränkungen und blockierende Glaubenssätze auf, Konflikte mit uns selbst und den Bezugspersonen in unserem Leben. Anschließend progredieren wir in die Zukunft und fragen unser schmerzfreies, zufriedenes und sorgloses Zukunfts-Ich, was wir im heutigen Hier und Jetzt verändern können, um diesen Zustand der Sorglosigkeit zu erreichen.
Physiologisch gesehen
ist die Hypnose ein Zustand, in dem der parasympathische Teil des vegetativen Nervensystems aktiviert wird. Atmung und Pulsschlag verlangsamen sich, der Blutdruck sinkt, der Muskeltonus lässt nach, Dein Körper wechselt vom Kampf-oder-Flucht-Modus in einen Zustand der tiefen Entspannung. Deine Gehirnwellenaktivität wird sich im Bereich des Alpha- und des Theta-Bereichs befinden, wie sie es auch während der Meditation tut.
Hypnose ist ein interaktionaler Prozess
Nachdem noch in den 80iger Jahren Lehrbücher über Hypnose davon sprachen, der Hypnotiseur übe "Macht" über den Hypnotisanden aus, möchten Klienten heutzutage natürlich auf Augenhöhe wahrgenommen werden. Du als Klient musst vielmehr eine gewisse Vorstellungsbegabung, sowie Vertrauen, Zustimmung zum Prozess der Hypnose und Veränderungsbereitschaft mitbringen.
Anstatt hypnotische Phänomene im Klienten zu bewirken, gehen wir mittlerweile davon aus, dass der Therapeut lediglich Anregungen oder Vorschläge geben kann, die ein Klient entweder selbst umsetzt oder auch nicht. Diese Haltung führt zu einem kooperativen Prozess. Ich als Hypnotherapeut bin als Begleiter zu sehen, der mit Dir auf Tauchgang in Dein Unterbewusstes geht, Dich bei der Erforschung Deiner unterbewussten Ideen, Ängste und Handlungsmuster begleitet.
Hypnose Niels Voges
Heilpraktiker für Psychotherapie
Auflösende und therapeutische Hypnose
in Göttingen, Alfeld und Umgebung